Studien
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Kaltes Atmosphärendruckplasma: Behandlungsmöglichkeiten für akute und chronische Wunden
Chronische Wunden, wie Beinulzera, diabetische Fußsyndrome und Druckulzera, stellen eine herausfordernde Erkrankungsgruppe dar, die dringend effektivere Therapieoptionen erfordert. In diesem Kontext rückt die zusätzliche Behandlung mit kaltem Atmosphärendruckplasma (KAP) als innovative Möglichkeit in den Fokus.
Die Untersuchung der Wirkung von KAP auf akute und chronische Wunden sowie der aktuelle Stand der Forschung werden hier betrachtet. Literatur zur Anwendung von KAP zur Wundbehandlung wurde gesichtet und als Übersichtsarbeit zusammengefasst.
Die Ergebnisse zeigen, dass KAP eine breite antimikrobielle Aktivität besitzt, einschließlich der Bekämpfung von Biofilmen. Zusätzlich mediiert der Plasmacocktail, bestehend aus reaktiven Stickstoff- und Sauerstoffspezies, UV-Strahlung und geladenen Teilchen, gewebestimulierende, durchblutungsfördernde und antiinflammatorische Effekte. Kontrollierte Studien belegen eine deutliche Reduktion der Keimbesiedelung und eine beschleunigte Wundheilung nach KAP-Behandlung.
Die umfassende Studienlandschaft, einschließlich strukturierter Fallberichte und randomisierter Fall-Kontroll-Studien, legt nahe, dass KAP sicher, effektiv und einfach in der Anwendung ist. Einige klinische Einrichtungen haben bereits begonnen, KAP in ihre routinemäßige Wundbehandlung zu integrieren.
Quelle: Emmert, S. et al. (2020). Kaltes Atmosphärendruckplasma zur Behandlung akuter und chronischer Wunden. Der Hautarzt 71(11):855-862. DOI